Samstag, 7. Juli 2012

Der erste Testlauf der passiven Ganzkörperhyperthermie an der Universität Arizona

Erfolgreich haben wir die passive Ganzkörperhyperthermie an der Universität in Arizona installiert und den ersten Probelauf durchgeführt. Das euphorische Erlebnis nach absolvierter hyperthermie einmal selbst zu erleben, war nach dem ersten Testdurchlauf für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis. Somit wurde der Startschuss für kommende wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkungsweise der passiven Ganzkörperhyperthermie bei depressiven Erkrankungen gelegt.

 

Ich freue mich schon auf die kommenden Untersuchungen und Erkenntnisse zu dieser erfolgsversprechenden Therapiemethode.

Samstag, 7. Januar 2012

passive Ganzkörperhyerthermie mit wassergefilterten oder einfachen IR-A-Strahlern - Gibt es Unterschiede?

Für das kommende Projekt einer Multicenter-Studie zwischen Arizona-Colorado und Atlanta, hatte ich noch die Fragestellung, ob unser altes Heckelbett (IR-A Ganzkörperhyperthermie Heckel 2000) genau die gleichen Werte im Therapieverlauf zeigt, wie das neue Modell (wassergefilterte IR-A Heckel 3000).  Zumal das neue Heckelbett mit wassergefilterten IR-A Strahlern ausgerüstet wurde, um die Hautbelastung zu reduzieren. In meinen bisherigen Untersuchungen war aber gerade die Hautbelastung (Temperatureinfluss auf die TRPV-Kanäle) der erklärende Wirkmechanismus.

    Heckel 3000 (wassergefiltert)            Heckel 2000

Zur Klärung dieser Frage fuhr ich mit Clemens Janssen am 06.01.2012 nach Mülldorf zur Firma hydrosun, wo wir uns mit Stefan Heckel (Hersteller) trafen.


Ergebnis:
Generell ist die Temperaturerhöhung deutlich weniger belastend mit der wassergefilterten IR-A, trotz dass die Bestrahlung im Gegensatz zur reinen IR-A auf den nackten Oberkörper erfolgt. Die Hyperthermiekammertemperaturen erreichen nahezu identische Werte um die 50-60ºC. Des weiteren konnten wir sehr gut sehen, dass sich der Verlauf der Hauttemperatur bei beiden Geräten nahezu identisch verhält. Einzig die Zeitpunkte sind verschoben. So zeigte sich bei der IR-A 3000 eine schnellere Stressreaktion nach der Plateauphase und generell waren die Haut-Temperaturen niedriger. Als Fazit kann festgehalten werden, dass das Heckelbett 3000 mit den wassergefilterten IR-A Strahlern weniger belastender ist, sich aber in der Temperaturregulation identisch dem Heckel 2000 verhält. Link zu den Bilder
Vergleich der Heckel-Maschinen

Vielen Dank an Stefan Heckel für die Möglichkeit des Selbstversuches bei der FA hydrosun in Mülldorf.

Mittwoch, 20. April 2011

Mit Kälte gegen Übergewicht

Letzten Jahr hat das Journal Nature Reviews eine Arbeit veröffentlicht "Be cool, lose weight", in welche sie den Zusammenhang zwischen Kälte und Gewichtsverlust darstellen konnten. Die Autoren um Stephan Farmer von der School of Medicine der Boston Universität
konnten nachweisen, dass der Effekt
des Gewichtsverlustes im Zusammenhang mit braunen Fettzellen steht. Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, dass braune Adipozyten nur bei Tieren und Säuglingen zu beobachten sind, erbrachten sie den Nachweis auch beim adulten Menschen. Die Physiologie beschrieben die Autoren folgend:
Braune Adipozyten befinden sich im adulten Körper des Menschen am Rande des Sternum und im bereich der Clavicula im Brustbereich. Durch einen Kältereiz werden diese braunen
Adipozyten über ein Enzym UPC1 aktiviert, welche die Thermoregulation im Nucleus Tractus Solitaris (Ursprungskern der Vagus-Nerven von parasympathischen Nervensystem) aktiviert. Diese Aktivierung sorgt für eine Verstellung der Thermoregulation in Richtung Wärmeproduktion. Die erhöhte Wärmeproduktion hat einen erhöhten Metabolismus (Stoffwechsel) zur Folge, wobei vermehrt die Fettsäuren der weissen Adipozyten zu Energie verbrannt werden.
Diesen Ansatz versuchte ich in einem Selbstexperiment umzusetzen und bastelte aus einem Kühlsystem (Hilo) eine Kälteweste welche auf +10°C den Brustkorb runterkühlen konnte. Ich untersuchte im Verlauf 10 Tage lang die Rektale Temperatur 1h vor, 1h-2h-3h nach einer 20min Laufbandtherapie (6km/h) im Wechsel mit einer Hilo-Kälteweste und ohne Kühlung. Die Rektale Messung führte ich mit einer Temperatursonde von der Firma Endotherm durch. Diese erfasst die Rektale Temperatur in einem Abstand von 5 Sekunden, sodass eine sehr genaue Temperaturmessung möglich war. Zur Besseren Auswertung wurde für die einzelnen Parameter die Differenz der Mittelwerte gebildet .


In meiner Untersuchung konnte ein signifikanter Unterschied der Rektalen Temperatur zwischen der Hilo-Therapie und der Kontrollgruppe gefunden werden. Am Interessantesten ist, dass die Rektale Temperaturerhöhung noch 3h nach der Kälteintervention erhöht bleibt. Dies könnte ein Hinweis auf einen erhöhten Metabolismus sein. um weitere Aussagen für die Behandlung von Übergewicht geben zu können werde ich in der nächsten Untersuchung die Veränderung des metabolischen Grundumsatzes messen.