Mittwoch, 20. April 2011

Mit Kälte gegen Übergewicht

Letzten Jahr hat das Journal Nature Reviews eine Arbeit veröffentlicht "Be cool, lose weight", in welche sie den Zusammenhang zwischen Kälte und Gewichtsverlust darstellen konnten. Die Autoren um Stephan Farmer von der School of Medicine der Boston Universität
konnten nachweisen, dass der Effekt
des Gewichtsverlustes im Zusammenhang mit braunen Fettzellen steht. Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, dass braune Adipozyten nur bei Tieren und Säuglingen zu beobachten sind, erbrachten sie den Nachweis auch beim adulten Menschen. Die Physiologie beschrieben die Autoren folgend:
Braune Adipozyten befinden sich im adulten Körper des Menschen am Rande des Sternum und im bereich der Clavicula im Brustbereich. Durch einen Kältereiz werden diese braunen
Adipozyten über ein Enzym UPC1 aktiviert, welche die Thermoregulation im Nucleus Tractus Solitaris (Ursprungskern der Vagus-Nerven von parasympathischen Nervensystem) aktiviert. Diese Aktivierung sorgt für eine Verstellung der Thermoregulation in Richtung Wärmeproduktion. Die erhöhte Wärmeproduktion hat einen erhöhten Metabolismus (Stoffwechsel) zur Folge, wobei vermehrt die Fettsäuren der weissen Adipozyten zu Energie verbrannt werden.
Diesen Ansatz versuchte ich in einem Selbstexperiment umzusetzen und bastelte aus einem Kühlsystem (Hilo) eine Kälteweste welche auf +10°C den Brustkorb runterkühlen konnte. Ich untersuchte im Verlauf 10 Tage lang die Rektale Temperatur 1h vor, 1h-2h-3h nach einer 20min Laufbandtherapie (6km/h) im Wechsel mit einer Hilo-Kälteweste und ohne Kühlung. Die Rektale Messung führte ich mit einer Temperatursonde von der Firma Endotherm durch. Diese erfasst die Rektale Temperatur in einem Abstand von 5 Sekunden, sodass eine sehr genaue Temperaturmessung möglich war. Zur Besseren Auswertung wurde für die einzelnen Parameter die Differenz der Mittelwerte gebildet .


In meiner Untersuchung konnte ein signifikanter Unterschied der Rektalen Temperatur zwischen der Hilo-Therapie und der Kontrollgruppe gefunden werden. Am Interessantesten ist, dass die Rektale Temperaturerhöhung noch 3h nach der Kälteintervention erhöht bleibt. Dies könnte ein Hinweis auf einen erhöhten Metabolismus sein. um weitere Aussagen für die Behandlung von Übergewicht geben zu können werde ich in der nächsten Untersuchung die Veränderung des metabolischen Grundumsatzes messen.

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